Die Moxatherapie (Moxibustion)

1. Geschichte:

Die Moxibustion oder auch Brenntherapie genannt, ist ein uraltes Heilverfahren aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Sie stammt ursprünglich aus einer der kälteren im Norden gelegenen Bergregionen Chinas und ist nach Erkenntnissen der asiatischen Forscher schon über 10.000 Jahre alt.

2. Was ist Moxibustion?

Nach Auffassung ihrer Begründer dient die Moxatherapie der Behandlung von energetischen Leere- und Kältezuständen, indem der Moxatherapeut gezielt und punktuell Akupunkturpunkte mit glimmendem Beifußkraut erwärmt und somit therapiert. Es kommt allen Anschein nach, zu einem nahezu „energetischen Ausgleich der sich zwei ergänzenden Energien Yin und Yang, welche eine körpereigene Regulation der Selbstheilungskräfte nach sich zieht.

3. Wirkungen:

Die von außen zugeführte Wärme vertreibt nach Vorstellungen der TCM Nässe und Kälte, dadurch wird der Blut- und Chie(Energie)fluss angeregt, was wiederum zu einer verstärkten Gewebsdurchblutung führt. Der Stoffwechsel kommt somit in Gang. Ebenso kann mit Hilfe der „Moxa“ das schwindende Yang gestärkt werden. Ein starkes Yang kräftig die Abwehrenergie und verhindert, dass krankmachende Störfaktoren (z.B. Kälte, Nässe, Wind) von außen in den Körper eindringen können.

4. Methoden und Techniken:

Beifusskraut wird in Form von Zigarren, Kegeln, Hütchen oder als offenes Kraut zu therapeutischen Zwecken in der alltäglichen Moxa-Praxis verwendet. In der TCM gibt es über 50 verschiedene Techniken der Moxabehandlung, jedoch unterscheiden sich viele Techniken nur unwesentlich voneinander. Die hier aufgeführten Techniken sind jene, die sich im Wesentlichen in der westlichen Moxa-Praxis etabliert haben.


5.1 Direkte Moxibustion:

Diese Form der Anwendung findet man häufig in China. Dort werden Moxakegel direkt auf die Akupunkturpunkte aufgesetzt und abgebrannt. Die Gefahr der Narben- und Blasenbildung ist relativ groß. Aus diesem Grund sind folgende indirekte Methoden zu bevorzugen.

5.2 Indirekte Moxibustion:

5.2.1 Moxazigarre:

Die glühende Zigarre wird 1 – 2 cm über der Haut gehalten. Je nach Reaktion des Patienten kann man den Abstand verringern oder vergrößern. In der Regel werden die Punkte so lange behandelt, bis eine Rötung der Haut auftritt oder der Patient intensive Wärme empfindet. Verbrennungen sind unbedingt zu vermeiden!

5.2.2 Moxanadeln:

Kleine Moxarollen werden oben auf dem Griff einer stählernen Akupunkturnadel befestigt und abgebrannt. Die Wärme wird über die Nadel in das Innere des Körpers geleitet. Durch diese Methode werden die "blockierten Akupunkturpunkte" gelöst und gespeicherte "negative Energien" durch Beifusskraut neutralisiert.

 

5.2.3 Moxakegel mit „Zwischenscheibe“:

Bei dieser Anwendungsmethode wird z.B. Salz, Ingwer oder Knoblauch auf die Haut unter den Moxakegel gelegt. Dadurch wird eine Blasenbildung vermieden sowie die spezifische Wirkung der unterlegten Substanz genutzt. So wirkt z.B. Ingwer stark wärmend.

5.2.4 Das Tupfen:

Eine bewährte Technik der Moxibustion ist das Tupfen. Hierbei wird ein spezieller Behandlungsapplikator verwendet, der den Patienten vor Verbrennungen schützt. Der Applikator wird mit seiner Kappe direkt auf die Haut aufgesetzt. Durch den Gitterschutz der Kappe hindurch erwärmt die Heißluft der Moxa-Glut die Haut bis zum Auslösen des „DeQi-Gefühls“, ist dieser „spitze“ Hitzeschmerz erreicht, wird der Applikator kurz angehoben und gleich wieder auf dieselbe Stelle der Haut appliziert bzw. „getupft“. Diese Vorgehensweise wird mehrmals wiederholt.

„Diese sichere und effektive Behandlungsmethode findet ist meiner Praxis die häufigste Anwendungform und wird von vielen Patienten als sehr angenehm empfunden. Darüber hinaus stellen sich meiner Erfahrung nach des Öfteren verblüffend rasche Behandlungsergebnisse ein.“

 

6. Moxatherapie findet u. a. Anwendung bei:

  • chronischen Erkrankungen (z. B.: Durchfall, Asthma oder Ödeme)
  • Schwächezuständen
  • Depressive Verstimmungen
  • Erschöpfungszuständen
  • Blutminderdruck (Hypotonie)
  • Durchblutungsstörungen
  • Abwehrschwächen
  • Rheuma
  • degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen
  • Magen-Darmbeschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Blasen und Nierenschwäche
  • Organsenkungen
  • als Zusatztherapie bei Krebs
  • Erkrankungen mit Kältegefühl
  • Erkrankungen mit langsamen, schwachen Puls

„Meiner Erfahrung nach hat sich die Moxatherapie besonders gut bei Wirbelsäulenerkrankungen/beschwerden bewährt.“

Kontraindikationen u. a.:

  • Fieber
  • Infektionskrankheiten
  • akute Entzündungen
  • nicht im Bereich der Kopfgegend
  • nicht über Krampfadern und über offene Wunden